Bevor ich direkt in die Der Besuch der alten Dame Zusammenfassung Akt 2 eintauche, möchte ich die Szenerie für alle Neuankömmlinge etwas beschreiben. Das Stück von Dürrenmatt spielt in der verarmten und verwahrlosten Kleinstadt Güllen. In dem Drama “Der Besuch der alten Dame” wird ab dem zweiten Akt eine besondere Dynamik deutlich, die vor allen Dingen in der Person von Alfred Ill hervorgerufen wird.
Alfred Ills Angst und Misstrauen gegenüber den Güllnern wachsen ständig. Mit einem Gewehr macht er sich auf zur Milliardärin Claire Zachanassian und fordert Klarheit.
Die steigende Spannung im 2. Akt
Im Verlauf des zweiten Aktes steigt die Spannung kontinuierlich an. Alfred Ill, der einmalige Geliebte von Claire Zachanassian und inzwischen angesehene Bürger der Stadt, wird zunehmend von Angst und Paranoia geplagt. Sein Misstrauen gegenüber den anderen Bürgern wächst stetig an, da diese sich komischerweise nach Claires großzügigem Angebot, die Stadt finanziell zu unterstützen, in Tausch gegen sein Leben, merkwürdig verhalten. Sogar seine eigene Familie, welche ihn bisher immer unterstützte, verweigert ihm plötzlich das gemeinsame Frühstück.
Die Konfrontation mit Claire Zachanassian
Bewaffnet mit einem Gewehr konfrontiert Ill schließlich Claire, in der Hoffnung auf Klarheit über ihre Absichten. Doch das klärende Gespräch mit der milliardenschweren Zachanassian, das im Goldenen Apostel stattfindet, bringt ihn nicht weiter. Stattdessen wird er mit seiner Vergangenheit und der bitteren Realität konfrontiert.
Das veränderte Verhalten der Bürger
Währenddessen verändert sich das Verhalten der Stadtbewohner auffällig. Sie beginnen, in Ills Laden teure Waren zu kaufen, die sie eigentlich nicht bezahlen können. Dieses ungewöhnliche Verhalten lässt Ill noch mehr an ihrem moralischen Werteverlust zweifeln und verschärft seine Angst und Paranoia.
Auf der anderen Seite versuchen die Bürger, eine Rechtfertigung für den geplanten Tod von Alfred zu finden. Die ansteigende Spannung, die in diesem Akt ihren Höhepunkt erreicht, fällt am Ende schließlich rasant ab, als deutlich wird, dass die Stadt gemeinsam gegen Alfred vorgehen wird.
Die wichtigsten Punkte des zweiten Aktes:
- Alfreds Misstrauen und Angst gegenüber den anderen Stadtbewohnern wächst stetig
- Er konfrontiert Claire mit einem Gewehr, bekommt aber keine klaren Antworten
- Die Bürger beginnen, sich merkwürdig zu verhalten und teure Waren auf Kredit zu kaufen
- Die Stadt sucht nach Rechtfertigungen für Alfreds Tod
- Die Spannung steigt und fällt innerhalb dieses Aktes
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der zweite Akt von „Der Besuch der alten Dame“ eine auffallende Entwicklung bei den Charakteren zeigt, insbesondere bei Alfred Ill. Seine zunehmende Angst, gepaart mit dem veränderten Verhalten der anderen Stadtbewohner, lassen eine düstere Atmosphäre aufkommen, die dem Stück eine besondere Tiefe verleiht. Es ist ein Akt, der geprägt ist von steigender Anspannung, moralischem Verfall und schließlich der erschreckenden Erkenntnis, dass Geld mehr wert sein kann als ein Menschenleben.